Energie -
Wärme und Strom im Haushalt
Energie im Alltag
Photovoltaik, Windenergie, Wasserkraft, Biomasse oder Wasserstoff – die Technologien und Energieträger für eine nachhaltige Energieerzeugung. Der Technologiewandel von fossilen Brennstoffen zu einer CO2-armen Energieversorgung ist schon seit Jahren in aller Munde. Die Energiewende und –Nutzung ist eines der zentralen Elemente der Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland. Doch sind dies ausschließlich bundesweite oder sogar globale Elemente oder können wir als Einzelperson im Haushalt auch einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Energieversorgung und-Nutzung leisten?
Energie im Alltag
Egal was wir im Alltag machen, wir nutzen Energie. In dieser Woche wollen wir uns auf die Minderung des Strom- und Wärmeverbrauchs im Haushalt beschränken.
Wenn wir von “Energie sparen” im Alltag sprechen, berücksichtigen wir vor allem Strom. Aber den größten Anteil unserer verbrauchten Energie macht Raumwärme und die Erzeugung von Warmwasser aus. Nur etwa 20% der Energie fällt auf unseren Stromverbrauch zurück. (Umweltbundesamt, 2022)
Quelle: umweltbundesamt 2020
Wärme Wie in der Grafik zu sehen ist, entsteht der größte Teil des Energieverbrauchs von privaten Haushalten im Bereich Raumwärme. Wir verbrauchen ungefähr 4-mal mehr Wärme (Raum + Wasser) als Strom im Haushalt!
Die Wärme in den Haushalten wird heute noch zum größten Teil durch erdgas- oder erdölbasierte Heizungssysteme erzeugt. Dementsprechend hat das Heizen mit fossilen Brennstoffen einen großen CO2-Ausstoß. Der größte Anteil der in Haushalten genutzten Wärme basiert heutzutage auf Gasheizungen. Um die CO2-Emissionen im Haushalt effizient einzusparen, sollte die benötigt Wärme reduziert werden. Außerdem wirken sich diese Einsparungen auch monetär aus. Die im letzten Jahr explodierten Gaspreise können so teilweise abgedämpft werden.
Langfristige Investitionen, um die Emissionen bei der Wärmeerzeugung zu reduzieren:
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Der Austausch bestehender Öl- und Gasheizungen durch strombasierte Wärmepumpen in Kombination mit einer PV-Anlage oder den Einsatz von Solarthermie. Auch der Einsatz einer Brennstoffzelle, um gleichzeitig Strom und Wärme zu produzieren ist denkbar.
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Die Sanierung von Wärmedämmung und Isolierung, um weniger Wärme an die Umgebung zu verlieren. Vor Allem in älteren Bestandsgebäuden oder in Räumen mit hoher Decke ist auffällig, dass die Wärme schneller verloren geht.
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Der Einsatz von elektronischen Heizkörperthermostate hilft bei der effizienten Regulierung der Heizung, auch wenn man nicht zuhause ist. Mit diesen kann man die Heizung so steuern, dass sie in Zeiten, wo man selber nicht zuhause anwesend ist, die Heizung runtergefahren wird und erst kurz bevor oder wenn man zurückkommt, wieder erst wieder hochfährt.
Tipps um Wärme und damit Kosten und CO2-Emissionen zu sparen sind (Nachhaltigsein.info, 2019):
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Die Temperatur allgemein im Haushalt zu reduzieren. Eine Reduktion der Temperatur im Haushalt um ein Grad bewirkt eine Reduktion von etwa 6% der benötigten Heizenergie. Bei einer 70 m2 Wohnung entspricht das eine Einsparung von etwa 160 kg CO2-Emissionen.
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Nur die Räume beheizen, die auch wirklich gebraucht werden. Zwischen diesen Räumen die Türen schließen, damit weniger Wärme an den nicht zu heizenden Raum verloren geht.
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Das Entlüften von gluckernden Heizungen steigern die Effizienz der Heizungen.
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Richtig Lüften. Durch das Stoßlüften wird die Luft im Raum schneller ausgetauscht, ohne dass die Wände auskühlen. Außerdem sollte die Heizung ausgeschaltet werden bevor gelüftet wird.
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Vorhänge, Rollos oder Jalousien sind eine weitere Isolierschicht. Beim zuziehen vor den Fenstern kann vor Allem über Nacht Wärme gespart werden.
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Warmwasser reduzieren.- Mithilfe eines Sparduschkopfes, durch die Minimierung der Duschzeit oder durch das Ersetzen eines Bades mit einer Dusche wird Warmwasser und somit Energie gespart. Auch mit diesen Maßnahmen können so über 100 kg CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden.
Elektrischer Strom
Fast alle Haushaltsgeräte und Beschäftigungen sind abhängig von der Stromversorgung. Elektrische Energie ist in unserem Leben heutzutage nicht mehr wegzudenken. Doch auch die Erzeugung von Strom ist nicht emissionsfrei. Die durchschnittlichen Emissionen des Strommix, den wir aus der Steckdose beziehen liegen immer noch bei etwa (Umweltbundesamt, 2022) . Das entspricht etwa der doppelten Menge der CO2-Emissionen, um 1 Kilowattstunde Wärme mit einer Gasheizung zu erzeugen. Diese hohen Ausstöße, trotz des immer größer werdenden Anteils an erneuerbaren Energien in unserer Stromversorgung, resultieren aus den immer noch bestehenden, Kohle- und Gaskraftwerken, die noch fossile Energieträger zur Stromerzeugung verbrennen.
Auch wenn bereits ein Grünstromtarif vorliegt, kann der Strom fossiler Quellen nicht von erneuerbaren Quellen im Netz unterschieden werden.
Somit ist unser Hauptziel den Strom lokal durch eine eigene Photovoltaik-Anlage zu erzeugen und den Verbrauch zu minimieren.
Neben der PV-Anlage auf dem Dach gibt es mittlerweile auch eine kleinere Variante für den eigenen Balkon. Diese werden an Balkonfassaden, auf der Terrasse, im Garten oder auf Garagen aufgestellt und liefern Strom für den täglichen Grundverbrauch im Haushalt. Sie sind nicht darauf ausgelegt, Strom zu erzeugen und in das Netz einzuspeisen. Die Aufstellung der Anlage bedarf kein Solateur oder Elektriker und kann von jedem selbst übernommen werden. Auch der bürokratische Aufwand hat sich zum Jahreswechsel 2023 deutlich reduziert. Der Verein organisiert noch bis zum 28.02 unsere dritte Sammelbestellung der Anlagen bei PlugInEnergy. Falls Ihr Interesse an einer Bestellung habt, könnt ihr gerne hier (Link Sammelbestellung) eine Anfrage schicken oder uns bei Fragen kontaktieren (energie@klimabewusstes-bad-soden.de).
Alltägliche Tipps und Tricks zum Sparen von Strom
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Versucht Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Trockner, Backofen, Föhn oder vergleichbares nicht unnötig lang oder oft anzuschalten. Bei einigen Geräten wie der Wasch-, oder Spülmaschine gibt es Sparmodi, um den Energieverbrauch zu reduzieren.
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Unterhaltungselektronik und Computer
Auch die Nutzung von Bildschirmen, Computer und Handys trägt mehr und mehr zu dem Stromverbrauch im Haushalt bei. Nicht genutzte Geräte sollten möglichst ausgeschaltet werden und nicht sehr lange im StandBy Modus verweilen. -
Ersatz von konventionellen Glühbirnen durch LEDs
Durch das Bewusstsein, dass jede Art von Wärme- oder Stromeinsatz im Alltag, direkt oder indirekt in zusätzlichen Treibhausgasemissionen resultiert, kann einfacher und intuitiver Energie gespart werden. Und das schont nicht nur das Klima, sondern auch den eigenen Geldbeutel.
Challenge 1:
Heizung runterdrehen und nicht nur Geld sparen
Versucht heute euren Bedarf an Heizwärme zu reduzieren, indem Ihr eine Maximaltemperatur von 20 Grad Innentemperatur einhaltet. Denkt daran Fenster nur kurzzeitig zum Stoßlüften zu öffnen und Türen zu benachbarten, nicht beheizten Räumen zu schließen.
Laut Studien kann eine Minderung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius bereits zu einer Energieeinsparung von bis zu 6% führen. Unterschiedliche Temperaturen in unterschiedlichen Räumen machen durchaus Sinn.
Challenge 2:
Elektrogeräte vermindert einsetzen
Identifiziert die größten Stromverbraucher bei euch zuhause. Was verbraucht wirklich viel Strom? Sind es die ständig brennenden Lampen und Lichter im Haus?
Vor allem Geräte, die Wärme erzeugen verbrauchen viel Strom. Ganz vorne dabei bei uns zuhause sind Backofen, Föhn oder Wasserkocher. Diese Geräte haben eine hohe Leistung und damit einen hohen Energieverbrauch pro Einschaltzeit. Ein Föhn verbraucht beispielsweise pro Minute etwa 10-mal mehr Strom als ein Kühlschrank in der gleichen Zeit.
Deswegen die heutige Challenge den Verbrauch von Strom im eigenen Haushalt zu reduzieren und den Kühlschrank nicht auf maximaler Stufe laufen zu lassen oder das Licht hinter sich auszuschalten. Versucht bewusst durch den Alltag zu gehen und zu hinterfragen, welches Gerät wirklich gebraucht wird und ob dieses auch auf Maximalstufe eingesetzt werden muss.
Was glaubt ihr wie viel CO2 könnt ihr jeden Tag dadurch sparen?